Titelbild mit drei Frauen

Poesía·Feuerfarb

  • Frauenlyrik
  • Rhythmus
  • Tanz

Lyrik, die zu Herzen geht,
Tanz, der bewegt,
Rhythmus, der als Funke überspringt …

ein poetisches Tanzstück

Ein Projekt der Kulturmühle Wismar e. V.

Eine Spurensuche weiblicher Stärke und weiblichen Selbstverständnisses
über Jahrhunderte und Kulturen

Das Tanzstück „Poesía“ setzt allen Frauen ein Denkmal, die gegen Zeitgeist und Widerstände ihrer inneren Stimme folgten und folgen. Die Kraft der Worte deutscher Dichterinnen vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart, rezitiert von Laura Gemsemer, findet ihre Entsprechung in der Ausdruckskraft des Zeitgenössischen Tanzes (Johanna Kanka-Maue) und des Flamencotanzes (Catrin Bourgeois).

Trotz ihrer Herkunft aus unterschiedlichen Kulturen ergeben sich Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Kunstformen Flamenco und deutscher Frauenlyrik. Diese bestehen nicht nur in der einzigartigen Expressivität beider:
Entstanden in einer vom „Machismo“ dominierten Kultur stellte der Flamenco-Tanz eine Domäne dar, in der Frauen ihre Emotionalität als Stärke zeigten und sich als Persönlichkeiten behaupteten. Auch die deutschen Dichterinnen gaben ihren Emotionen eine Sprache und kämpften darum, sich in einem von Männern beherrschten Kunstbetrieb zu behaupten. Ebenso waren es in Deutschland zu Beginn des 20. Jahrhunderts Frauen wie Isadora Duncan und Mary Wigman, die mit dem „German Dance“ bewusst Alternativen zum klassisch-akademischen Ballett schufen und so zu Wegbereiterinnen des Modernen und Zeitgenössischen Tanzes wurden.

Im Projekt „Poesía“ führt die Rezitation einen Dialog mit dem Tanz und verschmilzt mit der Musik von Beatrix Becker, Klangcollagen und Percussion zu immer neuen bewegenden Bildern.

Premiere

8. März 2014

vor ausverkauftem Haus in der Kammerbühne Wismar

Team – Tanz, Rhythmus, Licht und Ton

Arne Lösekann, Johannes Carstens, Ylva Neumann, Herbert Schulze, Clemens Wehr

Kommunikation und Dokumentation

Eine Premiere voll Farbe und Poesie

 

 

 

 

 

 

 

 

Einblicke ins Werden und Sein

Lyrik, die zu Herzen geht

Feuerfarb

Ich weiß eine Farbe, der bin ich so hold,
die achte ich höher als Silber und Gold,
die trag’ ich so gerne um Stirn und Gewand,
und habe sie Farbe der Wahrheit genannt.


[…]


Ihr schadet der nässende Regenguß nicht,
noch bleicht die der Sonne verzehrendes Licht;
drum trag’ ich so gern sie um Stirn und Gewand,
und habe sie Farbe der Wahrheit genannt.

Sophie Mereau




Mein Tanzlied

Aus mir braust finst’re Tanzmusik
Meine Seele kracht in tausend Stücke


[…]

Else Lasker-Schüler




Ich

Mein Herz ist an Stärke dem Felsen gleich,
Mein Herz ist wie Blumen, sanft und weich.


[…]


Ich weiß, was ich will! und weil ich es weiß,
Drum bann ich’s zu mir in den magischen Kreis.


[…]


Ich weiß, was ich will! und wenn ich’s erreich’,
dann gelten der Tod und das Leben mir gleich.

Betty Paoli

Gedichte von:

  • Else Lasker-Schüler (1869-1945)
  • Elsabeth Meinhard (1887- unbekannt)
  • Maria Benemann (1887-1980)
  • Berta Lask (1878-1967)
  • Mimi Korschelt (Lebensdaten unbekannt)
  • Selma Meerbaum-Eisinger (1924-1942)
  • Emmy Hennings (1885-1948)
  • Sophie Mereau (1770-1806)
  • Lina Vagt (1832-1913)
  • Dagmar Nick (geb. 1926)
  • Betty Paoli (1814-1994)
  • Rose Ausländer (1901-1988)
 

Dank, der gilt

Dieses Projekt wurde ermöglicht durch die Unterstützung von:

  • Ministerium für Arbeit, Gleichstellung und Soziales Mecklenburg-Vorpommern
  • Landkreis Nordwestmecklenburg
  • Hansestadt Wismar
  • Bürgerstiftung Wismar
  • Frank Junge (Privatspende)

 

Herzlichen Dank an folgende Personen bzw. Institutionen für die freundliche Genehmigung zur Nutzung der Gedichte:

  • Frau Dagmar Nick („An eine diffamierte Dame“, „Über der Gracht“)
  • Frau Ruth Kessentini, geb. Lask (Berta Lask: „Selbstgericht“)
  • Frau Francesca Hauswirth (Emmy Hennings: „Heimatloses Gesicht“)
  • Herrn Raphael Weiser, Else-Lasker-Schüler-Archiv (Else Lasker-Schüler: „Mein Tanzlied“)
  • Herrn Helmut Braun (Rose Ausländer-Stiftung, Köln) und dem S.Fischer-Verlag, Frankfurt am Main (Leserechte für das Werk von Rose Ausländer)

 

Unser Dank gilt weiterhin:

  • Frau Dr. Neuhaus-Koch vom Frauenliteraturarchiv der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf für die große Hilfe bei der Recherche!
  • Frau Petra Steffan (Frauenbeauftragte der Hansestadt Wismar) für vielfältige Unterstützung und Übernahme des Drucks der Plakate
  • Der Leitung und den Technikern des Theaters Wismar für kooperative Zusammenarbeit